Automobil-Weltmeisterschaft 1964

Automobil-Weltmeisterschaft 1964
Weltmeister
Fahrer: Vereinigtes Konigreich John Surtees
Konstrukteur: Italien Ferrari
Saisondaten
Anzahl Rennen: 10
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Weltmeister John Surtees im Ferrari

Die Automobil-Weltmeisterschaft 1964 war die 15. Saison der Automobil-Weltmeisterschaft, die heutzutage als Formel-1-Weltmeisterschaft bezeichnet wird. In ihrem Rahmen wurden über zehn Rennen in der Zeit vom 10. Mai 1964 bis 25. Oktober 1964 die Fahrerweltmeisterschaft und der Internationale Pokal der Formel-1-Konstrukteure ausgetragen.

Der FIA-Ehrentitel Großer Preis von Europa wurde 1964 an den Großen Preis von Großbritannien vergeben.

John Surtees gewann zum ersten und einzigen Mal die Fahrerweltmeisterschaft. Ferrari wurde zum zweiten Mal Konstrukteursweltmeister. Da Surtees außerdem von 1956 bis 1960 sieben Motorrad-WM-Titel gewinnen konnte, war und ist er der bisher einzige Motorsportler, der sowohl Motorrad- als auch Formel-1-Weltmeister wurde.

Nachdem es zu Anfang der Saison so ausgesehen hatte, als ob die Titelverteidigung von Jim Clark nur eine reine Formsache wäre, machten diesem und dem technisch überlegenen Lotus die häufigen technischen Defekte das Leben schwer. Die Saison gehörte zu den ausgeglichensten Rennsaisons aller Zeiten, da sich fünf Piloten und vier Teams die Siege teilten.

Vor dem letzten Rennen in Mexiko-Stadt hatte Graham Hill fünf Punkte Vorsprung vor Surtees. Nach der Hälfte des Rennens fuhr Lorenzo Bandini, der Teamkollege von Surtees, in das Heck von Hills B.R.M. und beschädigte dessen Auspuffrohre. Durch den folgenden Boxenstopp fiel Hill weit zurück und hatte praktisch keine Chancen mehr auf die Weltmeisterschaft. Hill kam in diesem letzten GP der Saison nach diesem von Bandini verursachten Zwischenfall nicht mehr in die Punkteränge. Dann führte Jim Clark und sah wie der Sieger und der erneute Weltmeister aus. Doch zwei Runden vor Schluss fiel er wegen Ölverlusts aus. So führte nun Dan Gurney vor Bandini und Surtees. Der dritte Platz reichte aber dem ehemaligen Motorrad-Weltmeister nicht zum Titel. So gab es in der letzten Runde eine Ferrari-Stallorder und Bandini ließ seinen Teamkollegen Surtees auf den zweiten Platz hinter Dan Gurney fahren. Damit gewann Surtees mit einem Punkt Vorsprung die Weltmeisterschaft vor Graham Hill (WM 1962 und 1968), der so 1964 wie ein Jahr zuvor und ein Jahr danach Vize-Weltmeister wurde.

Surtees gewann die Formel-1-Weltmeisterschaft aufgrund der damals noch geltenden Streichresultate-Regelung. Hill hatte in den zehn Rennen der Saison siebenmal gepunktet und wäre auf 41 Punkte gekommen, doch da 1964 nur die sechs besten von zehn Ergebnissen zählten, lag er schließlich einen Punkt hinter Surtees, der kein Streichresultat aufwies.


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